Glossar

One-Night-Stand

Ein Discobesuch, ein Blinddate oder eine Reise – überall kann es passieren, dass Sie jemanden interessantes treffen und sich mit dieser Person spontan verabreden. Vielleicht in einem Café oder einem anderen öffentlichen Ort. Beide finden sich anziehend und dann passiert es- One-Night-Stand.

Sie mustern Ihr Gegenüber sehr genau und verspüren ein außergewöhnliches kribbelndes Gefühl in Ihrem Körper. Sie haben das Verlangen diese Person näher an sich zu lassen. Wenn Sie sich mit ihrer kürzlich geschlossenen Bekanntschaft unterhalten müssen Sie immer wieder auf die Lippen schauen, wie sie sich bewegen. Ihr sexuelles Bedürfnis nach dieser Person steigt. Ihr Date-Partner empfindet offenbar genau so und es wird sich nach dem Kaffee an einen ruhigeren Ort gemeinsam zurückgezogen.

Was bedeutet One-Night-Stand?

Man nennt dies einen One-Night-Stand. Der Begriff kommt aus dem englischen und bedeutet soviel wie „einmaliges Gastspiel“. Wie es die Übersetzung schon sagt, ist es eine einmalige sexuelle Kurzbeziehung zwischen zwei oder mehreren Personen. Eine solche geht meist nur über Nacht oder sogar noch kürzer. Beide Personen kennen sich nur flüchtig oder wissen nicht viel voneinander. Es spielt für sie auch keine wesentliche Rolle, da beide nur das schnelle Abenteuer ohne feste gefühlsmäßige Bindung suchen. Für beide steht nur die momentane sexuelle Befriedigung im Vordergrund.

Der One-Night-Stand ist wohl eine ganz besondere Form der Begegnung. Hier steht nicht der Wunsch nach Geborgenheit oder einer Beziehung im Mittelpunkt, sondern ganz allein ein flüchtiges und rein sexuelles Abenteuer. So einfach ein One-Night-Stand auch beschrieben werden kann, so viel Zündstoff bietet das Thema auch auf verschiedenen Ebenen.Schauen wir uns das doch einmal genauer an.

Nur eine Nacht – Und doch mit vielen Facetten

Sucht man im Internet nach Erlebnisberichten über One-Night-Stands oder damit verbundene Fragen, so wird immer das Thema der “Moral” ins Spiel gebracht. Manche plagt ein schlechtes Gewissen nach einem flüchtigen Abenteuer, ohne dass sie genau wissen, warum eigentlich. Ein schlechtes Gewissen hätte durchaus seine Berechtigung, wenn einer der Beteiligten sich in einer festen Partnerschaft befinden würde. Häufig werden jedoch auch ungebundene Singles nach einem One-Night-Stand von schlechten Gefühlen geplagt, wobei dies häufiger bei Frauen als bei Männern zu beobachten ist.

Dieses Thema ist, neben der vielfachen Bearbeitung in allen erdenklichen Medien, mit mal mehr, mal weniger gelungenem Ergebnis, Gegenstand echter Forschung. Das, was nach einem One-Night-Stand vor allem bei Frauen für ein schlechtes Gewissen sorgt, sind in die Menschen projizierte (vermeintliche) Moralvorstellungen der Gesellschaft, die bei Frauen einerseits und Männern andererseits jedoch unterschiedliche Standards anlegen.

In der Soziologie wird dies als “Sexual Double Standard” bezeichnet. Danach steigern Männer ihren Marktwert, wenn sie mit möglichst vielen Partnerinnen schlafen, Frauen, die eben dieses tun, werden jedoch häufig verurteilt und abgewertet.
Generell kann man jedoch, wenn man sich von diesen Doppelstandards frei machen, vollkommen berechtigt zu dem Schluss kommen, dass flüchtige sexuelle Abenteuer weder anrüchig noch sonst in irgendeiner Weise verachtenswert sind, solange der Kontakt auf beiderseitigem Einvernehmen beruht und der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten mittels geeigneter Verhütungsmittel (Kondome!) bedacht wird.

Welche Tipps einen guten One-Night-Stand ausmachen können

  1. Zunächst sollte man sich klarmachen, dass es wirklich ein One-Night-Stand sein soll. Ist man insgeheim auf der Suche nach einer Beziehung, kann aus dem eigentlich flüchtigen Abenteuer im Nachhinein schnell eine emotionale Achterbahnfahrt fährt. Somit sollte diese Fronten möglichst früh, bevor man miteinander im Bett landet, geklärt werden.
  2. Der potenzielle Partner sollte Ihnen natürlich auch gefallen, optisch wie charakterlich. Wichtig ist, dass man einander gegenüber ein gutes Gefühl hat. Es gibt da keine Checkliste, die abzuarbeiten wäre, es ist vielmehr eine intuitive Angelegenheit. Mit Alkohol sollte es nicht übertrieben werden, da dieser zum einen das Urteilsvermögen beeinträchtigt, andererseits aber auch Hemmungen so weit abbauen und das eigentlich übliche Verhalten verändern kann, dass unangenehme Überraschungen drohen. Außerdem kann Trunkenheit am Rande eines komatösen Zustands auch zu einer peinlichen Bruchlandung im Bett führen.
  3. Wenn Sie und Ihr potenzieller Partner sich nähergekommen sind, wird es Zeit, über die eigenen sexuellen Vorlieben zu sprechen. Selbst in Beziehungen dauert es oft eine gewisse Zeit, bis die Partner ihre Vorlieben kennen und diesbezüglich aufeinander eingehen können. Bei Sex mit Fremden ist dies umso schwieriger, was aber natürlich auch einen Reiz des One-Night-Stands ausmacht. Bei diesem Austausch sollten Sie nicht verlegen schweigen, da dadurch das Risiko für eine enttäuschende Nacht deutlich steigen würde. Machen Sie sich klar, dass Sie in dieser Situation kaum etwas zu verlieren haben. Es gibt keine Verpflichtungen, keine bösen Blicke am Frühstückstisch, also raus mit der Sprache!
  4. An dieser Stelle ist es jedoch auch wichtig, Grenzen aufzuzeigen. Ist Ihnen etwas unangenehm, dann sollten Sie dies auch klar und verständlich äußern. Häufig steht hier die Angst im Weg, das Gegenüber zu verletzen, weshalb manchmal gewisse Grenzen nicht deutlich gemacht werden. Doch wie auch beim Gespräch über die sexuellen Vorlieben bestehen keine Verpflichtungen oder Bindungen, die bedacht werden müssten.
  5. Um den One-Night-Stand “sauber” zu halten, sollte sowohl auf eine gemeinsame Übernachtung, als auch auf ein gemeinsames Frühstück verzichtet werden. Dies kann nur dazu führen, dass bei einem der Beteiligten falsche Hoffnungen entstehen. Jegliche Zukunftsversprechen sollten aus diesen Gründen ebenso unterbleiben.
  6. Abgerundet werden kann ein One-Night-Stand durch eine kleine Wertschätzung, vielleicht ein kleiner Zettel oder eine kurze WhatsApp-Nachricht. Auch wenn man sich nur zum gemeinsamen Sex getroffen hat, sollten sich die Beteiligten sich weiterhin achten und mit gegenseitigem Respekt auseinander gehen. Dies gilt umso mehr, wenn sich die ONS-Partner später häufiger zum Beispiel aus beruflichen Gründen begegnen werden.

Wirklich wichtige Hinweise bei One-Night-Stands

Bei One-Night-Stands sollten stets Kondome verwendet werden. Andere Verhütungsmittel wie die Pille schützen zwar zuverlässig vor ungewollten Schwangerschaften, nicht aber vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Und: “Rausziehen” ist immer noch eine sehr, sehr schlechte Form der Verhütung. Sie bringt nämlich überhaupt nichts. Weiterhin haben Sie jederzeit das Recht “Nein” zu sagen, wenn Ihnen unwohl wird. Jederzeit heißt wirklich jederzeit, schließt also sowohl den gemeinsamen Aufenthalt in der Wohnung, als auch den schon begonnenen Geschlechtsverkehr ein.

Fazit

Ein One-Night-Stand kann eine spannende Sache sein, wenn sich beide Seiten gleichermaßen darauf einlassen. Wichtig ist, die Sache “sauber” zu halten, einen klaren Schnitt nach der Nacht zu machen und keine falschen Hoffnungen zu wecken. Sicherheit, sowohl vor übertragbaren Krankheiten, als auch vor Gewalt und Übergriffigkeiten, hat vor allem beim möglichen Sex mit Fremden oberste Priorität.